Wir übernachteten auf dem Campingplatz „Le Congo“ in Maureillas-las-Illas südlich von Perpignan am Nordhang der Pyrenäen. Den Campingplatz kannten wir von einer früheren Fahrt. Für zwei Personen, ein kleines Zelt und ein Auto zahlten wir für eine Nacht 13,18 €. Wifi hätte pro Tag 2 € extra gekostet. Anfang Oktober waren außer uns praktisch nur Dauercamper auf dem Platz.
Bevor wir nach Spanien weiterfuhren, wollten wir noch eine Fahrradtour in Frankreich zum Mittelmeer unternehmen. Auf dem Weg vom Campingplatz nach Maureillas sahen wir dann am Kreisverkehr vor dem Ort einen Wegweiser zum Eurovelo 8. Diese „Mittelmeerroute“ führt von Cadiz nach Athen hauptsächlich an der Mittelmeerküste entlang. Italien wird jedoch nicht umrundet. Wir waren auf die Pyrenäenüberquerung von La Jonquera in Spanien nach Argelès-sur-Mer gestoßen. Also folgten wir der Ausschilderung nach Argelès-sur-Mer.
Der Weg führte zuerst durch Felder nach Le Boulou. Die Autobahn nach Spanien wurde auf einer Brücke überquert. Die parallele Nationalstraße überquerten wir am Ortsrand von Le Boulou. Dann führte der Eurovelo parallel zu der Straße, zum Mittelmeer. Die Strecke war asphaltiert, gut ausgeschildert und wesentlich ruhiger als die Straße. Am Ortsrand von Argelès-sur-Mer kamen wir an einen Kreisverkehr, an dem wir den Eurovelo verließen.
Wir fuhren zuerst nach Argelès-Plage. Nach einer Rast am Strand ging es, teilweise die Strandpromenade entlang, zum Hafen. Dann beschlossen wir, noch nach Collioure weiterzufahren.
Während sich die Sandstrände nördlich von Argelès-sur-Mer flach am Mittelmeer entlangziehen, hat die südliche Côte Vermeille am Ostrand der Pyrenäen Abschnitte mit Steilküste und dazwischenliegenden Stränden. Hier befinden sich die Orte Collioure, Banyuls-sur-Mer und Port-Vendres. Wir mussten also auf der Küstenstraße einige kleinere Steigungen überwinden.
Der Badeort Argelès-Plage war fast ausgestorben gewesen und schien sich Anfang Oktober schon im „Winterschlaf“ zu befinden. Hingegen war Collioure auch zu dieser Jahreszeit voller Touristen. Es war Markttag und auch die Straßencafés waren gut gefüllt, denn in der Stadt war es windgeschützt. Auf dem Pier mit dem Leuchtturm am Ende, der die beiden stadtnahen Strände und den kleinen Hafen schützt, spürte man dagegen den kräftigen Nordwind und sah die Wellen gegen die Felsen der Steilküste branden. Das Stadtbild von Collioure wird beherrscht von der Wehrkirche Notre-Dames-des-Anges, die wie viele Bauwerke in Frankreich im 17. Jahrhundert von Vauban gebaut worden war und vom Château Royal de Collioure, das die beiden Strände trennt. Angrenzend befindet sich das Altstadtviertel Vieux Quartier du Mouré, durch das wir noch die Fahrräder schoben.
Beim Rückweg nach Argelès-sur-Mer hatten wir Gegenwind. Dann fuhren wir, wie wir gekommen waren, auf dem Eurovelo 8 zum Campingplatz zurück.
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