Giro 2009
Vorstellung der Teams in Venedig, Mannschftszeitfahren, Girostart und Verpflegungszone
Girostart in Lido di Jésolo
Während unseres Aufethalts in Lido di Jésolo wurde dort der Giro d'Italia 2009 gestartet, und wir wollten möglichst viel von diesem Radrennen miterleben. Das hat auch gut funktioniert.
Als wir am Donnerstag Venedig besichtigten, fand dort am späten Nachmittag auf dem Markusplatz die Vorstellung der Teams statt. Als wir am nächsten Tag selbst eine Radtour machten, sahen wir zufällig ein paar Teams beim Trainieren. Zur 1. Etappe, einem Mannschaftszeitfahren, fuhren wir nach Lido di Venezia, und zum Start der 2. Etappe von Lido di Jésolo nach Triest hatten wir es nicht weit. Schließlich machten wir auch noch eine Radtour an die Strecke der 3. Etappe, die von Grado weiter im Landesinneren wieder westwärts führte.
Vorstellung der Teams in Venedig
Präsentation der Teams vor dem Dogenpalast
Traditionell werden im Vorfeld großer Radrundfahrten die teilnehmenden Teams in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. 2009 fand diese Präsentation vor dem Dogenpalast auf dem Markusplatz in Venedig statt.
Vor dem Palast war eine Tribüne aufgebaut. Die Sitzplätze davor standen in einem abgesperrten VIP-Bereich, doch konnten sich teilweise auch andere Zuschauern dort setzen. Ein Team nach dem anderen kam auf das Podium, wobei in der wegen der Kanäle, Brücken und Treppen fahrradfreien Stadt Venedig immer nur einer aus jedem Team symbolisch ein Rennrad schob.
Außerdem kamen meist noch zwei
Lance Armstrong vom Team Astana war bei der Teampräsentation der große Star.
Begleiter, z.B. der sportliche Leiter, mit auf die Tribüne.
Zwei Moderatoren stellten Fragen, dann verließ die Mannschaft wieder die Tribüne und das nächste der 22 Teams kam.
Einer der Höhepunkte, vor allem für das italienische Publikum war das ISD-Team mit Mario Cipollini als sportlichem Leiter. Auch das Katusha-Team fiel mit ihren Anzügen aus der Reihe. Bei den italienischen Stars wie z.B. Stefano Gazelli oder Danilo di Luca gab es viel Applaus, aber das absolute Highlight war Lance Armstrong, der mit dem Astana-Team, letztes Jahr hatte Alberto Contador den Giro gewonnen, als letzter auf die Tribüne kam. Die Stars verließen mit zwei Gondeln den Markusplatz.
Mannschaftszeitfahren in Lido di Venezia
Team Columbia beim Start des Mannschaftszeitfahrens
Zum Mannschaftszeitfahren fuhren wir mit dem Fahrrad von unserem Campingplatz nach Punta Sabbioni und gaben auf einem der Parkplätze die Fahrräder ab. Dann kauften wir uns Tickets für die Fähre nach Lido di Venezia. Während wir auf unsere Fähre warteten, konnten wir zusehen, wie etliche Teams auf eine für sie reservierte Fähre fuhren.
Auf dem Lido di Venezia hielten wir uns vorwiegend beim Startbereich auf. Die Teams fuhren sich hier ein, manche Fahrer warteten in kleinen Gruppen auf den Start. Auf der Tribüne wurde u.a. Paolo Bettini interviewt, der nach seiner Radkarriere jetzt für eine Fernsehstation arbeitete.
Team ISD beim Mannschaftszeitfahren
Dann wurden 100 rosa Luftballons fliegen gelassen.
Zum Start stellten sich alle Fahrer einer Mannschaft nebeneinander auf. Damen mit rosa Shirts, schwarzen Miniröcken, Highheels und schwarzen Schirmmützen hielten die Rennräder fest bis der Start freigegeben wurde. Gegen Ende des Rennens gingen wir noch an die Strecke. Im Gegensatz zu einem Einzelzeitfahren zieht sich ein Mannschaftszeitfahren nicht so in die Länge und die vorbeirasenden Mannschaften sind eindrucksvoller als Einzelkämpfer. Wir waren von der Veranstaltung sehr angetan.
Start der 2. Etappe in Lido di Jésolo
Die Motorräder der Polizei in Zweierreihen
Am nächsten Tag fuhren wir am späten Vormittag vom Campingplatz zum Zentrum von Lido di Jésolo. Je näher wir dem Startplatz kamen. umso mehr andere Radfahrer waren auf der Straße. Wir stellten unsere Fahrräder an einer geeigneten Stelle ab. Direkt beim Start war es sehr voll, aber einige hundert Meter weiter war das Gedränge schon vorbei. Auch hier konnten wir wieder in aller Ruhe vorbeirollende Rennradfahrer beobachten, fotografieren und die vielen Begleitfahrzeuge bewundern. Auf den Start warteten auch schon viele Polizeimotorradfahrer, die ordentlich ihre Motorräder in Zweierreihen zu stehen hatten.
Die Musiker der Blasmusikkapelle rennen beim Spielen.
Wie am Vortag wurden wieder 100 rosa Luftballons fliegen gelassen. Es gab auch eine kleine Werbekolonne. Was wir aber noch nie gesehen hatten, war eine Blasmusikkapelle, die beim Spielen gerannt ist. Dann fuhren die Motorräder los, und danach kam das Feld mit den Profis. Nur wenige Meter von uns entfernt blieb Lance Armstrong stehen, weil irgendetwas an seinem Fahrrad nicht in Ordnung war. Aber dann fuhr auch er wieder los. Nach den Fahrern kamen noch die vielen Begleitautos, und dann strömten alle Zuschauer gleichzeitig davon.
Fahrt zur Verpflegungszone bei Fontanafredda
Pause in Motta di Livenza
Um auch die 3. Etappe des Giro zu erleben, mussten wir von unserem Campingplatz etwa 70 km nach Norden fahren. Die Fahrt ging meist an Kanälen entlang oder verlief auf Deichen und kleinen Straßen, wie es sie in dieser Gegend viele gibt. In Motta di Livenza hatten wir etwa die halbe Strecke geschafft. Wir fuhren in das Stadtzentrum und machten eine Pause. Gegen Mittag erreichten wir unser Ziel Fontanafredda.
Die Hauptstraße war noch nicht für das Radrennen gesperrt, und wir konnten uns umsehen. Die Verpflegungszone begann vor dem Ort und endete ein Stück dahinter. Überall da, wo es genug Platz für eine Verpflegungsübergabe gab, standen schon Teamfahrzeuge. Plötzlich fuhr Erik Zabel auf einem Rennrad an uns vorbei, wartete kurz an einer roten Ampel und fuhr dann weiter. Aber er betreute bei diesem Rennen ja auch Mark Cavendish vom Team Columbia.
Betreuer mit Provianttaschen
Am Ortsausgang fanden wir in einer Betriebseinfahrt eine geeignete Stelle zum Warten. Die Girokaravane kündigte sich durch zahllose rosa Fahrzeuge an, die mit Lautsprechern Andenken in der Farbe rosa zum Verkauf anpriesen: "La bandana rosa originale di Giro d'Italia, solo cinque euro". Dann folgten immer häufiger Polizeimotorräder und die Betreuer an den Teamfahrzeugen hängten sich die Provianttaschen über die Schulter. Zuerst kam eine kleine Ausreißergruppe. Als das Fahrerfeld kam, ging alles sehr schnell. Jeder Fahrer schnappte sich seinen Proviant und war dann auch schon wieder weg. Trotz der Kürze war es aber ein nettes Erlebnis.
Da es jetzt schon fast halb vier Uhr war, machten wir uns gleich auf die Rückfahrt, leider mit starkem Gegenwind.
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