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Kernhof - Bruck an der Mur

Sonntag
10. August 2008
Strecke 103.66 km
Höhe 641 m
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Karten und Fotos können durch Anklicken vergrößert werden.

Fahrradweg Nr. 4
Fahrradweg Nr. 4 nach Gscheid
Kurz nach 9:00 Uhr waren wir am Morgen abfahrbereit. Wir folgten weiter dem Radweg Nr. 4, der direkt am Campingplatz vorbeiführte. Während am Tag zuvor die Steigung auf diesem Radweg recht moderat war, ging es nun auf den ersten Kilometern bis zum Ort Gscheid mit 14 % Steigung und mehr nach oben. Der Radweg verlief vielfach etwas abseits der Straße. An manchen Kurven war es nicht nur steil sondern auch unübersichtlich. Wir mussten mit dem Gepäck teilweise schieben und waren froh, dass uns an so einer Kurve nicht eine größere Gruppe Mountainbiker in Schussfahrt entgegenkam. Zumindest wer diese Strecke bergab fährt, sollte zwischen Gscheid und Kernhof unserer Meinung nach die Straße benutzen. Dort kann man wahrscheinlich ohne scharfe Kurven rollen lassen und gefährdet niemanden, der bergauf fährt.

Ein Stück hinter Gscheid kamen wir an die Kreuzung, an der nach rechts eine Straße in Richtung Ulreichsberg und Annaberg abzweigte. Hier zweigte auch der Radweg Nr. 4 in Richtung Mariazell, einem bekannten Marienwahlfahrtsort, ab. Wir hingegen blieben auf der Bundesstraße 21 und fuhren ohne Radweg vorwiegend abwärts durch das Tal der oberen Salza in Richtung Terz. Bis Terz waren wir wieder etwas mehr als 100 Höhenmeter bergab gefahren.

Lahnsattel
Rastplatz und Denkmal auf dem Lahnsattel

In Terz bogen wir nach links auf die Bundesstraße 23 in Richtung Mürzzuschlag. Wie schon auf der Straße zuvor war auch hier an diesem Sonntag wenig Verkehr. Es ging wieder bergauf zum höchsten Punkt unserer Reise, dem Lahnsattel (1050 m). Auf der Passhöhe steht ein hölzernes Denkmal für die Opfer einer Schneelawinenkatastrophe im Jahre 1878. Das Denkmal hat unter anderem die Inschrift

Es war die Reihe heut' an mir,
wer weiß, vielleicht gilts morgen Dir.

Bei der Abfahrt vom Lahnsattel kamen wir zuerst in die gleichnamige Ortschaft. Bald floss auch die Mürz, noch als kleiner Bach, neben der Straße. Diesem Fluss wollten wir heute auf dem Mürztalradweg folgen, bis er bei Bruck an der Mur in die Mur fließt. Der Fahrradweg beginnt zwar schon in Frein, ist aber erst ab Mürzzuschlag ein durchgehender, ausgeschildeter Fahrradweg.

Als die Straße durch einen Tunnel mit dem Namen "Totes Weib" führte, war dieser für Fahrräder gesperrt und es gab einen Radweg auf der alten Straße entlang der Mürz. Dadurch konnten wir auch noch einen Wasserfall bewundern.

Muerz
Mürz
Zwischen Mürzsteg und Mürzzuschlag gab es teilweise einen Radweg neben der Straße. Bei Neuberg an der Mürz benutzten wir sogar einmal einen Radweg neben einer alten Bahnlinie auf der rechten Mürzseite während die Straße auf der linken Flussseite verlief. Aber der Ausflugsverkehr war insgesamt nicht sehr intensiv, so dass sich auch die Straße sehr gut fahren ließ. Gelegentlich kam eine große Gruppe Motorradfahrer, aber auch Rennradfahrer waren unterwegs.

In Mürzzuschlag machten wir auf dem Hauptplatz Pause. Mürzzuschlag ist eine freundliche Kleinstadt und durch die Semmeringbahn auch mit Wien verbunden. Ohne Erfolg versuchten wir den Mürztalradweg zu finden. Daher fuhren wir auf der Landstraße aus dem Ort heraus. Das Mürztal war nun deutlich breiter und bewohnter als bislang. Erst am Ortsende von Langenwang sahen wir Schilder, die uns auf die andere (rechte) Seite der Mürz und über eine Bahnlinie lenkten. Hier war eine wenig befahrene Straße als Mürztalradweg ausgeschildert. Diesem Weg folgten wir, während das Tal immer weiter wurde.

Umfahrung des Tunnels
Umfahrung des Tunnels "Totes Weib"
In Wartberg folgten wir leider auch dieser Ausschilderung. Dadurch wurden wir völlig unnötig etwa 100 Höhenmeter auf einer schmalen Straße bergauf geleitet, um dann neben der Schnellstraße wieder abwärts nach Kindberg zu fahren. Wären wir auf der Straße geblieben, hätten wir uns Höhenmeter und den Lärm der Schnellstraße erspart. In Kindberg haben wir dann die Ausschilderung des Radwegs verloren und sind auf die rechte Flussseite hinübergefahren. Dort kamen wir in Hadersdorf auf die Straße, der wir auf dem Fahrradweg talabwärts folgten.

Wahrscheinlich ist es empfehlenswert, auf dieser Straße bis Kapfenberg zu bleiben. Wir folgten aber in St. Marein an der Mürz wieder der Beschilderung zum Mürztalradweg und mussten anschließend wieder ein paar Höhenmeter unnötig hochtreten. Schließlich kamen wir nach Kapfenberg und von dort aus mit etwas mehr Verkehr nach Bruck an der Mur.

Hier fuhren wir zunächst ins Stadtzentrum und machten auf dem Hauptplatz eine Rast. Neben der Pestsäule, einem Maibaum, Verkaufsständen und Straßencafés gab es auf dem Platz auch einen schönen schmiedeeisernen Brunnen. Da wir befürchteten, den nächsten Campingplatz an der Mur flussabwärts (Frohnleiten) nicht mehr bei Tageslicht Bruck an der Mur
Hauptplatz in Bruck an der Mur
erreichen zu können, fuhren wir ein kleines Stück an der Mur flussaufwärts zum Campingplatz in Oberaich. Der Campingplatz liegt auf der südlichen (rechten) Murseite, der Murradweg verlässt Bruck aber auf der anderen Seite. Wir fuhren deshalb auf der Straße aus der Stadt hinaus. Das wäre aber nicht nötig gewesen, weil der Murradweg kurz vor dem Campingplatz die Flussseite wechselt.

Der Campingplatz in Oberaich befindet sich auf einer Rasenfläche hinter einem Restaurant. Dauercamper gab es keine, außer uns zeltete hier noch eine kleine Gruppe rumänischer Jugendlicher. Einige Teilnehmer an organisierten Radreisen (Raddörfl) übernachteten in kleinen Hütten. Die sanitären Einrichtungen waren sehr gut, aber mit € 17,00 wurde dies der teuerste Campingplatz auf dieser Reise. Für diesen Preis ist auf anderen Plätzen zumindest noch ein Swimmingpool vorhanden.


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Was hätten wir besser machen können

  • Zwischen Kernhof und Gscheid waren uns einige Passagen des Traisentalradweges zu steil. Wahrscheinlich hat dort die Straße eine geringere und gleichmäßigere Steigung. Wer dort bergab auf der Straße fährt, gefährdet in den unübersichtlichen Kurven auf dem Radweg keine anderen Fahrradfahrer oder Wanderer.
  • Im Mürztal zwischen Wartberg und Kapfenberg hätten wir auf der Landstraße entlang der Mürz bleiben sollen, statt auf dem ausgeschilderten Mürztalradweg zu fahren. Dadurch hätten wir uns einige unnötige Höhenmeter erspart. Dort, wo wir auf dieser Straße gefahren sind (zwischen Hadersdorf und St. Marein), hatte die Straße sogar einen Radweg.

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