Tag 1: Kirchberg am Wagram (A) – Brno (CZ)

127.3 km, ~300 m, Dienstag, 2. 5. 2006

Bei schönem Wetter fuhren wir vormittags los und wählten eine Strecke ohne starke Steigungen durch das hügelige österreichische Weinviertel. In Hollabrunn kauften wir noch eine Batterie für den Fahrradtacho und einen Ersatzschlauch ein. Danach fuhren wir weiter bis Laa an der Thaya. Hier machten wir auf dem Hauptplatz Rast und fuhren dann über die Grenze in die Tschechische Republik

Rathaus in Laa an der Thaya. Gleich hinter der Grenze war die Straße 415 wegen Bauarbeiten vollständig gesperrt. Wir fuhren dort trotzdem, genauso wie einige Autofahrer, wahrscheinlich Anlieger. Die Bauarbeiten waren größtenteils abgeschlossen und wir hatten eine gut ausgebaute Straße mit wenig Verkehr. Besonders am nächsten Tag befürchteten wir öfters, dass dies die einzige Straße mit wenig Verkehr in Tschechien werden würde. Wir fanden aber auch später noch etliche ruhigere Strecken.

Als wir nach etwa 25 km auf die Straße 53 kamen, herrschte deutlich mehr Verkehr. Auf dieser Straße blieben wir bis Pohořelice, wo wir auch noch einkauften. Dann ging es auf kleineren Straßen mit teilweise starken Steigungen weiter in Richtung Brno. Nach unserer Karte sollte sich südlich von Brno ein Campingplatz befinden.

In der Nähe des vermeintlichen Campingplatzes erkundigten wir uns an einer Tankstelle nach dem genauen Weg. Wir erfuhren, dass es den Platz nicht gab. Richtung Brno sahen wir außer der Autobahn keine Straße, deshalb fuhren wir erst wieder ein kleines Stück zurück, und dann auf einem asphaltierten landwirtschaftlichen Weg paralell zur Straße wieder in die richtige Richtung. Hier kamen bald einige Häuser und wir trafen einen Anwohner, der Deutsch sprach. Er erklärte uns, dass der Campingplatz bis vor wenigen Jahren existierte. Außerdem konnten wir bei ihm unsere Fahrradflaschen mit Wasser füllen.

Das Zelt in der Obstplantage bei Brno am nächsten Morgen. Die Stadt im Hintergrund ist wegen Morgennebels nicht zu erkennen. Obwohl uns ein älterer Mann mit Rennrad den Fahrradweg nach Brno gezeigt hatte, waren wir inzwischen nicht mehr auf Straßen sondern auf schlecht befestigten Wegen durch Schrebergärten unterwegs. Etwas abseits dieses Weges fanden wir dann eine Obstplantage mit gemähtem Rasen unter den Bäumen. Hier kochten wir uns ein Abendessen und tranken mährischen Wein, der mit den österreichischen Weinen aus dem Weinviertel vergleichbar war. Als es dunkel wurde, bauten wir unser Zelt auf. Die Plantage lag auf einem Hügel und unterhalb konnten wir die Lichter von Brno sehen. Dies war die erste Nacht dieser Tour und gleich die erste Nacht mit Wildzelten. Es sollte nicht die letzte bleiben.