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Tag 2: Brno (CZ) – Hranice (CZ)

Map: Day 02

136.4 km, 606 m, Mittwoch, 3. 5. 2006

Immer wenn wir wildzelten, stehen wir mit dem Hellwerden auf, so auch an diesem Tag. Die Stadt Brno verschwand im Morgennebel. Nach dem Frühstück und Zusammenpacken ging es gegen 7 Uhr los. Als wir die Fahrräder aus der Plantage herausschoben, kam uns der erste Schrebergärtner entgegen.

Der Weg in die Stadt war anfangs schlecht befestigt und steil. Dann sah die einzige richtige Straße aus wie eine Autobahn. Schließlich schafften wir es jedoch ins Zentrum. Nach einer kurzen Runde mit dem Fahrrad kam dann das Problem, wieder aus der Stadt herauszufinden. Aber irgendwann fanden wir uns auf der Straße 480, die parallel zur Autobahn in Richtung Osten verläuft, und radelten mit relativ viel Verkehr weiter.

Betonfabrik Austerlitz
Betonfabrik à la Austerlitz
Zum Glück hatte die Straße, wie viele andere Straßen in Tschechien mit ähnlich hoher Verkehrsdichte, einen breiten befestigten Randstreifen, auf dem es sich ganz gut fahren ließ. Die PKW in Tschechien sind größtenteils neueren Datums. Dies gilt auch für LKW im Fernverkehr. Nahverkehrs-LKW, z.B. Kieslaster, sehen aber zum Teil recht alt aus. Nicht selten führt die schwarze Rußwolke, die sie hinterlassen, zu Sichtbehinderungen. Es gibt sicher keine Abgasvorschriften, denen diese Fahrzeuge entsprechen.

Die Straße führte zunächst durch das Gebiet, in dem am 2. Dezember 1805 die Schlacht von Austerlitz tobte. Immer wieder wurde mit Schildern auf besondere Punkte des Schlachtgeschehens hingewiesen. Sogar eine Betonfabrik war “à la Austerlitz” dekoriert. Es ging ständig bergauf und bergab, und nach etwa 30 km in Vyškov hatten wir schon die Hälfte unserer Tageshöhenmeter hinter uns.

In Vyškov machten wir auf dem Hauptplatz Pause, dann fuhren wir zunächst auf der Straße 47 in Richtung Kromĕří�, in Němčice nad Hanou bogen wir auf die Straße 436 ab und fuhren in Richtung Přerov. Die Landschaft wurde zusehends flacher und schließlich überquerten wir die March (Morava).

In Vyskov
In Vyškov.
In Přerov kauften wir ein, und fanden den markierten tschechischen Fernradweg Nr. 5, die Bernsteinroute. Auf diesem verließen wir die Stadt, fanden uns aber (wohl auch wegen mangelnder Ausschilderung) bald wieder auf der Straße 47 in Richtung Hranice. Dies ging bis Lipnik nad Bečvou gut. Hinter diesem Ort stößt jedoch die Transitstrecke aus Olomouc in Richtung Polen auf diese Straße. Auf der vierspurigen Straße rasten Fernlastwagen auch aus den baltischen Staaten etc. eng an uns vorbei und machten diese 9 km mit zu den fürchterlichsten Abschnitten der gesamten Tour. Zwischendurch versuchten wir unser Glück auf einem Feldweg, doch hatten wir hier Schwierigkeiten mit der Wegqualität. Als der Feldweg endete, fuhren wir die letzten 2 km noch einmal auf der Hauptverkehrsstraße.

In Hranice sollte es nach unserer Karte wieder einen Campingplatz geben, und als wir uns im Ort erkundigten, wurde uns auch der Weg dorthin gezeigt. Schließlich fanden wir ein Schild, wir sollten links abbiegen, es ging eine kräftige Steigung hinauf, unter einer Bahnunterführung hindurch, und wir standen vor einem verschlossenen Tor. Für diesen Campingplatz waren wir offensichtlich zu früh in der Saison unterwegs. Überhaupt hatten wir den Eindruck, dass wir in diesem Jahr Anfang Mai in Osttschechien und auch Teilen Südpolens die ersten Fahrad- und Zelttouristen waren.

Inzwischen war es schon nach 19 Uhr. Wir besorgten uns noch eine Flasche Mineralwasser zum Zähneputzen, dann fuhren wir in Richtung Potštát nach Norden aus der Stadt heraus. Nach einigen Kilometern fanden wir auf den Feldern neben der Straße eine Mulde, die schlecht eingesehen werden konnte. Dort schlugen wir das Zelt auf und verbrachten so die zweite Nacht der Tour als zweite Nacht mit Wildzelten.

Was hätten wir besser machen können ?

  • Wenn wir weiter östlich aus Österreich heraus nach Norden gefahren wären, wären wir im Marchtal flacher nach Přerov gekommen und hätten uns viele Höhenmeter und Verkehr rund um Brno gespart.

  • Zwischen Přerov und Hranice hätten wir intensiver versuchen sollen, auf dem Fernradweg Nr. 5 zu bleiben. Der Verkehr auf der Transitstrecke war wirklich schlimm.

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