Tag 13: Praha (CZ) – Obory (CZ)

94.8 km, 928 m, Sonntag, 14. 5. 2006

Als wir am Morgen die Moldauinsel verließen, befanden wir uns auf der linken Flussseite. Auf der rechten Seite war der Fahrradweg ausgeschildert gewesen, doch zur Brücke nahe der Innenstadt zurückfahren wollten wir nicht. Also fuhren wir auf der linken Seite flussaufwärts. Auf der nächsten Brücke führte eine autobahnähnliche Straße über die Moldau, und wir wussten nicht, ob wir sie mit Fahrrädern benutzen durften. Dann war die Straße für den gesamten Verkehr gesperrt, weil an diesem Sonntag dort der Prager Marathon stattfand.

Eine Landstraße mit Obstbäumen. Bis die Läufer kamen, war wohl noch etwas Zeit. Daher konnten wir in aller Ruhe auf der gesperrten Strecke weiterfahren. Der Fluss war weiterhin auf der linken Seite der Straße. Leider merkten wir nicht, dass wir uns nicht mehr an der Moldau sondern am Nebenfluss Berounka befanden.

Weil die Straßen nicht mit der Karte übereinstimmten fuhren wir mehrfach hin und her, fragten andere Fahrradfahrer, bekamen aber keine gute Auskunft, was sicher auch daran lag, dass wir kein Tschechisch konnten. Schließlich erkannten wir in dem Dorf Řevnice unseren Fehler. Jetzt suchten wir einen möglichst direkten Weg zur Moldau zurück. Allein zum ersten Ort Mníšek pod Brdy mussten wir eine 5 km lange Steigung mit über 300 Höhenmetern überwinden. Dann ging es in ständigem Auf und Ab weiter durch die Dörfer Nová Ves pod Pleší, Malá Hraštice und Libčice zur Straße Nr 102, die parallel zur Moldau verlief.

Die aufgestaute Moldau bei Obory. Eine Straße direkt am hier aufgestauten Fluss gab es nur selten. Als wir später zur Moldau kamen, sahen wir auch warum: Die Ufer waren zu steil. So fuhren wir auf der Straße Nr. 102 bis zum Ort Obory, wo wir auf die Straße Nr. 18 stießen.

Nach einem vergeblichen Versuch am linken Moldauufer einen Campingplatz zu finden, was uns erneut überflüssige Kilometer und Höhenmeter bescherte, fuhren wir auf der 18 über die Moldau und fanden dort am Flußufer einen kleinen Campingplatz. Hier waren wir die einzigen Gäste, der Zustand der Einrichtungen war auch nicht gut, jedoch war der Preis entsprechend niedrig. Am erstaunlichsten aber waren zwischen Kleiderhaken voller Spinnweben die wirklich gut funktionierenden warmen Duschen.

Was hätten wir besser machen können ?

• Möglicherweise hätten wir uns weniger verfahren, wenn wir auf der rechten Flussseite aus Prag herausgefahren wären. Unser größter Fehler war aber sicherlich, dass wir den Fluss Berounka für die Moldau gehalten haben.