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Tag 3: Hranice (CZ) – Gorzyce (PL)97.5 km, 442 m, Donnerstag, 4. 5. 2006Wie üblich standen wir auf, als es hell wurde. Von der Straße nach Potštát fuhren wir auf einer Querstraße nach Bělotín und von dort auf der Straße 47 nach Norden. So überquerten wir in einer Meereshöhe von etwa 300 m die große europäische Wasserscheide zwischen Ostsee und Schwarzem Meer. Im Ort Odry kamen wir zum ersten Mal zu einer Oderbrücke.
In Studénka fanden wir die Radroute Nr. 5 wieder und entschlossen uns, auf dieser zumindest bis Ostrava weiterzufahren, da auf unseren Karten vorwiegend Autobahnen und Schnellstraßen eingezeichnet waren. Die Route verlief zunächst auf der rechten Oderseite auf kleinen Nebenstraßen. Dann wurden wir auf die linke Flussseite geleitet und dort zeigte sich wieder einmal, warum wir Nebenstraßen eigentlich markierten Radwegen vorziehen. Plötzlich wurde die Wegqualität deutlich schlechter und es gab keine Möglichkeit auszuweichen. Also holperten wir auf unbefestigten Wegen Ostrava entgegen.
Auf dem Weg zum Zentrum verloren wir dann die Radroute Nr. 5 wieder, und als wir nach dem Weg fragten, wurden wir auf eine autobahnähnliche Schnellstraße geschickt. Aber wir waren darauf nicht die einzigen Radfahrer, und es war wohl wirklich die günstigste Möglichkeit, um in die Stadt zu kommen. Wie wir es uns vorher gewünscht hatten, erwischte uns im Zentrum von Ostrava der nächste Gewitterschauer und wir mussten uns wieder kurz unterstellen. Wir nutzten aber die Zeit, um noch einige tschechische Kronen in polnische Słoty umzutauschen. Als wir die Stadt in Richtung Grenzübergang Bohumin im Norden verließen, war dies zwar auch eine große Straße, der befürchtete Transitverkehr fehlte aber. Dieser wurde offensichtlich weiter östlich über die Grenze nach Polen geleitet. Vielmehr war unsere Straße später sogar für Fahrzeuge über 15 t gesperrt. Im ersten polnischen Ort angekommen war es wieder Zeit, nach einer Schlafgelegenheit Ausschau zu halten. Auf unseren Karten waren in dieser Gegend sogar mehrere Campingplätze eingezeichnet. Daher versuchten wir es erneut und fragten Passanten auf der Straße. Nach mehreren Fehlversuchen fanden wir zwei Frauen mit Fahrrädern. Die jüngere Frau konnte sogar etwas Englisch, und sie meinten, wir sollten hinter ihnen herfahren, und sie würden uns einen Campingplatz zeigen. Sie führten uns einige Kilometer in die Nähe des Ortes Gorzyce, kein Hinweisschild auf einen Campingplatz war zu sehen, doch als wir in einen Waldweg hineinfuhren, kamen wir zu einem Badesee mit vielen Hütten, mit Stellflächen für Zelte und einer Bar, auf deren Terrasse sogar recht viel Betrieb herrschte. Wir meldeten uns an. Die erhofften Duschen gab es leider nicht, aber wir hatten für diesen Abend wieder fließend Wasser und hinter einem nicht benutzten Colaautomaten fanden wir sogar eine Steckdose, an der wir die Kamerabatterie wieder aufladen konnten. |
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Bernd Krüger, 2008, 2013
Cactus2000