Tag 6: Ruhetag in Wrocław (PL)
Sonntag, 4. 5. 2006
Die Markthalle Hala Targowa.
An diesem Tag bewegten wir unsere
Fahrräder überhaupt nicht. Stattdessen gingen wir zu Fuß
in die Stadt. Zunächst führte der Weg durch einen Park,
dann aber auch quer durch eine der Großbaustellen, wo praktisch
in einem gesamten Stadtviertel alle Straßen aufgerissen waren.
Schließlich gelangten wir zur Innenstadt und konnten die alten
und renovierten Gebäude betrachten. Neben den vielen Kirchen ist
besonders der Marktplatz (Rynek) erwähnenswert, sowie die 1908
erbaute alte Markthalle Hala Targowa, einer der ersten
Spannbetonbauten Polens, die allerdings wegen des Sonntags
geschlossen war. Am auffälligsten waren die vielen Brücken
über die Seitenarme der Oder und über Kanäle.
Der Rudnik von Wrocław.
In Wrocław passierte es das
einzige Mal in Polen, dass ein Mann mittleren Alters, den wir nach
einem Weg fragten, anschließend für die Auskunft einen
Słoty verlangte. Ansonsten bekamen wir immer sehr gute (und
kostenlose) Auskunft, wobei in Wrocław die jüngeren im
Alter von Studenten alle ausgezeichnet Englisch sprachen. In anderen
Orten Polens waren die Sprachkenntnisse in Englisch oder Deutsch
üblicherweise nur mäßig. Am besten schienen sich
diejenigen Studenten auszukennen, die ein Fahrrad und einen
Fahradhelm dabeihatten. Aber dieser Eindruck ist möglicherweise
subjektiv.
Eine der vielen Brücken in Wrocław.
In Wrocław gibt es etwa 20
staatliche und private Universitäten. Daher prägen die
Studenten auch teilweise das Stadtbild. In den Parks an den
Seitenarmen der Oder sahen wir sie sitzen, wie sie am Sonntag
Vorlesungsskripten lasen, aber wir sahen auch größere
Gruppen, die in Universitätsgebäude hineingingen. Besonders
eindrucksvoll war eine Gruppe mit roten Warnwesten, die den
Sonntagnachmittag mit praktischen Übungen in Vermessungslehre
verbrachten.
Als wir am Abend zum Campingplatz
zurückkehrten, waren die Besucher des Motorradrennens, die in
der Nacht zuvor einen großen Teil der Gäste ausgemacht
hatten, abgereist. Es waren mit uns nur noch vier Parteien anwesend,
und eine Gruppe französischer Wohnmobiltouristen, die abends von
ihrem Reiseleiter bei einem Glas Wein einen Powerpoint-Vortrag über
die Sehenswürdigkeiten des nächsten Tages bekamen. Die
Nacht wurde wesentlich ruhiger als die vorherige.
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