|
||||||||||||
Szentendre - Budapest - MonorMontag, 28. April 2008 / Tag 4
Als wir vom Verkehrslärm genug hatten, fuhren wir auf kleinen Straßen zwischen Hauptstraße und Donau weiter. Inzwischen zeigte die Karte unseres Navigationsgeräts wieder fast jeden Fußweg an. So wussten wir jetzt immer, wo wir waren, und dass die Richtung stimmte. Außerhalb der Hauptstadt war das geladene Kartenmaterial in Ungarn und der Slowakei leider nur sehr dürftig gewesen. Denkmal von Stephan dem Heiligen vor der Fischerbastei Ein kleines Stück fuhren wir auch direkt neben der Donau. Dort war der Weg aber unbefestigt, und wir mussten uns zwischen Restauranttischen durchschlängeln. Ursprünglich wollten wir ein Stück auf der Margareteninsel (Margit-sziget) fahren, verpassten aber die Brücke dorthin. Auf Radwegen in der Nähe der Donau kamen wir letztendlich zur Stadtmitte. Da wir auf der rechten Donauseite in Buda waren, wollten wir uns als erstes das Burgviertel ansehen. Auf engen Straßen zum Teil mit Kopfsteinpflaster fuhren und schoben wir auf den Burgberg (Várhegy). Am Schluss ging es an parkenden Reisebussen vorbei, und dann standen wir inmitten der Touristenmassen. Durch die historische Altstadt fuhren wir zur Matthiaskirche, in der auch Sissi und Kaiser Franz Joseph I. gekrönt worden waren, und der daneben stehenden Fischerbastei. Die Fischerbastei mit ihren Türmchen wurde erst um 1900 an dem Teil der Burgmauer errichtet, der früher von der Fischergilde verteidigt wurde. Stilistisch passend zur Matthias-Kirche bietet sie eine schöne Aussicht auf die Stadt. Vor der Fischerbastei steht ein Denkmal von Stephan dem Heiligen, dem Staatsgründer. Standseilbahn auf den Burgberg Auf der Südspitze des Burgberges steht der Burgpalast. Dort wurde gerade irgendein Staatsgast empfangen. Ein roter Teppich war ausgerollt, und eine kleine Ehrenformation Soldaten marschierte auf. Kaum war der Ehrengast im Gebäude, wurde der rote Teppich wieder zusammengerollt. Interessant war auch die Standseilbahn. Sie wurde 1870 als zweite Standseilbahn der Welt eingeweiht und im Zweiten Weltkrieg zerstört. Seit ihrer Rekonstruktion 1986 fährt sie wieder die 100 m lange Strecke zwischen Donau und Burgberg. Auf die andere Flussseite nach Pest fuhren wir selbstverständlich über die Kettenbrücke, die älteste feste Donaubrücke in Budapest, die 1849 bei ihrer Einweihung die einzige Donaubrücke unterhalb von Regensburg war. Wir verzichteten darauf, mit den Fahrrädern zum Parlament und der Pester Innenstadt zu fahren und fuhren stattdessen nur noch zur Zentralen Markthalle, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut worden war. Die Stahlkonstruktion im Inneren erinnerte uns an den Pariser Eiffelturm. Die Markthalle beruht jedoch auf Plänen von Samu Pecs, aber auch von Gustave Eiffel gibt es in Budapest eine große Stahlkonstruktion, den Budapester Westbahnhof (Budapest Nyugati pályaudvar). Die Kettenbrücke ist die älteste feste Donaubrücke in Budapest Dann begann die Fahrt aus der Stadt hinaus. Wir vesuchten, auf einen der Radwege auf unserer neuen Radwegekarte zu gelangen. Mit Hilfe des Navigationsgeräts verloren wir auch nie die richtige Richtung und fuhren auf ruhigen und auf belebten Straßen, falsch durch Einbahnstraßen und auf Fußwegen. Wenn besonders viel Verkehr war, wurden wir angehupt, weil wir nicht auf dem Fußgängerweg fuhren. Einen markierten Radweg fanden wir aber nie. Trotzdem schafften wir es ohne größere Umwege aus der Stadt hinaus. Die Zentrale Markthalle ist eine große Stahlkonstruktion So kamen wir über Ecser und Gyömrő nach Monor. Leider verlor plötzlich eines der Vorderräder Luft. Es steckte eine Reißzwecke darin. Je länger das Flicken dauerte, umso näher rückte der Sonnenuntergang. Da es in der Nähe keinen Campingplatz gab, wollten wir wildzelten. In einem kleinen Laden auf der anderen Straßenseite konnten wir noch etwas einkaufen und auch unsere Wasserflaschen auffüllen. Zum ersten Mal zogen wir unsere Warnwesten an. So wurden wir in der einbrechenden Dämmerung besser gesehen ohne selbst Licht einschalten zu müssen. Dann ging es kurz vor acht Uhr weiter. Neben der Straße nach Gomba fanden wir dann bald abseits zwischen Weinreben eine geeignete Stelle zum Zelten und bauten beim Dunkelwerden das Zelt auf. Erst bellte in der Nähe ein Rehbock, danach nur noch Hunde. Was hätten wir besser machen können
|
| |||||||||||
Nach oben |
Bernd Krüger, 2008, 2013
Cactus2000