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Harkány - Pécs - Sellye

Mittwoch, 7. Mai 2008 / Tag 13

Karte_Harkány - Sellye

Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden.

Fahrverbote
Fahrverbote
Wir wollten auf dem kürzesten Weg nach Pécs fahren, und das bedeutete auf der Straße Nr. 58. Diese Straße war natürlich für Fahrräder und andere langsame Fahrzeuge wie Pferdefuhrwerke gesperrt. Die Sperre galt aber nur von 6:00 bis 9:00 Uhr und von 16:00 bis 20:00 Uhr. Somit machten wir uns auf den Weg.

Gleich hinter Harkány begann eine Steigung. Vor uns erhoben sich die Ausläufer des Villányi-hegység (Wielandgebirges). Mit einer Steigung von zum Teil 7 % bis 8 % waren wir schon bald gut 100 Höhenmeter höher. Bergauf bergab ging es weiter bis zur Abfahrt nach Pécs, das am Fuße des Mecsekgebirges (Mecsek-hegység) liegt. Wegen des starken Verkehrs ließ sich die gesamte Strecke bis Pécs aber nicht besonders gut fahren. Vor allem wenn im Gegenverkehr überholt wurde, und dann von hinten noch jemand kam, wurde es eng.

Széchenyi tér
Széchenyi tér
Am Ortseingang von Pécs fanden wir in einem Baumax die Kartuschen für unseren Gasbrenner. Auf dem weiteren Weg in die Innenstadt folgte eine Brücke über die Eisenbahnlinie, die natürlich wieder für Fahrräder gesperrt war. Als Alternative fanden wir einen Fußweg, an dem man ohne Schranke oder Ampel über die Schienen schieben konnte. Ob das sicherer war als über die Brücke zu fahren? Aber gleich darauf fanden wir einen Hervis-Sportmarkt, in dem es Ersatzreifen gab. Somit hatten wir alle dringenden Einkäufe erledigt, und hier begann auch schon das Stadtzentrum.

Pécs (Fünfkirchen) ist mit 170000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Ungarns. Seit 1009 ist die Stadt Bischofssitz, und 1367 wurde hier die erste ungarische Universität gegründet.

Ghasi Kasim Pasha Dschami
Ghasi Kasim Pasha Dschami (ehemalige Moschee)
Es war Mittagszeit, und bei dem schönen Wetter waren viele Menschen auf der Straße. Hier konnten wir endlich das mediterrane Flair der südungarischen Städte genießen. Wir setzten uns auf eine Mauer vor der ehemaligen Moschee, einem Baudenkmal aus der Türkenzeit, mit Blick auf den Széchenyi tér, den Marktplatz der historischen Innenstadt mit dem Dreifaltigkeitsdenkmal und genossen die angenehme Atmosphäre.

Danach schlenderten wir noch durch die Fußgängerzone und fuhren dann wieder aus der Stadt heraus. Nachdem wir die Innenstadt verlassen hatten, mussten wir jetzt durch die Wohn- und Industriegebiete. Hierbei sahen wir noch einen Tesco-Markt, der wie derjenige in Baja 24 Stunden am Tag geöffnet war.

Wegen des Verkehrs, der Fahrverbote für Fahrräder auf den Straßen und wegen der schlechten Qualität der Radwege war die Ausfahrt aus der Stadt fürchterlich. Wir wollten in Richtung Westen, aber auf der Straße Nr. 6 zu fahren, erwies sich als unmöglich. Schließlich fanden wir eine kleine Straße in Richtung Süden, die uns aus dem Verkehrschaos brachte.

Die Straße führte zunächst durch den Ort Pellérd und dann wieder den Berg hinauf, der Pécs vom Tal der Drau trennte. Es zeigte sich, dass dies die alternative Fahrradstrecke von Harkány nach Pécs war. Wir sahen auch mehrere Fahrradfahrer. Als wir oben auf dem Berg angekommen waren, genossen wir noch einmal die Aussicht, und dann ging es bergab nach Görcsöny. Hier bogen wir wieder nach Westen ab und fuhren mit Rückenwind weiter bergab.

Innenstadt von Pécs
Altstadtgasse von Pécs

Als wir durch den Ort Sellje kamen, sahen wir einen Wegweiser zu einem Campingplatz. Wir kamen zu einem neu eröffneten Platz. Gerade wurden dort noch Bungalows gebaut, die als Unterkunft für Jugendgruppen dienen sollten. Außerdem was es ein Reiterhof. Wir waren die einzigen Gäste. Überhaupt wurden wir bei der Anmeldung mit den laufenden Nummern 6 und 7 für 2008 eingetragen. Die Sanitäreinrichtungen und die Küche wurden uns aufgeschlossen, und auch sämtliche anderen Details des Platzes wurden uns ausführlich gezeigt und erklärt. Dazu gab es einen trockenen Weißwein aus Siklos. Nachts wurde der Platz dann wieder abgeschlossen, und wir verbrachten eine ruhige Nacht. Der Rasen war sehr gut, aber zum ersten Mal in diesem Frühjahr in Ungarn hatten wir Stechmücken.

Zackelschafe
Zackelschafe

Hier kostete die Übernachtung für einen Erwacchsenen 900 HUF, das Zelt kostete 500 HUF und pro Person kamen 150 HUF Kurtaxe hinzu. Zusammen waren das 2600 HUF oder etwa 10.40 €. Für jemanden, der in Ungarn die Drau hinauf oder herab fährt, reiten, fischen oder jagen möchte, ist dieser Platz gut geeignet. Ein Thermalbad ist in der Nähe auch vorhanden. Allerdings gibt es nur eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten. Das größere Lebensmittelgeschäft (ABC) im Ort hatte abends vor sieben Uhr schon geschlossen und ein kleinerer Laden hatte nur eine geringe Auswahl.

Hoehe_Harkány - Sellye

Was hätten wir besser machen können

  • Die Straße Nr. 58 von Harkány nach Pécs hatte zu viel Verkehr, obwohl zu der Zeit, in der wir gefahren sind, die Straße nicht für Radfahrer gesperrt war. Daher ist es empfehlenswert, den Fahrradweg zu suchen, der auf kleinen Nebenstraßen etwas weiter westlich durch Görcsöny über den Berg führt.
  • Die Straße Nr. 6 ist nach der ungarischen Fahrradkarte für Fahrradfahrer nicht verboten. Vielleicht hätte der Verkehr am Ortsende von Pécs deutlich nachgelassen, und das Fahrradverbot wäre aufgehoben worden.

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