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Kisköre - TiszafüredMittwoch, 30. April 2008 / Tag 6
Entlang der Theiß gab es einen mit "Eurovelo" ausgeschilderten Radweg, dem wir folgen wollten. Gleich am Anfang erklärte uns aber eine Ungarin, die uns joggend entgegenkam, dass wir zunächst einen anderen Weg nehmen sollten, da der Fahrradweg unpassierbar sei. Ein kleines Stück später kamen wir dann endlich auf den Damm des Theiß-Sees (Tisza-tó), auf dem sich ein neuer Fahrradweg bester Qualität befand. Dies war nach der Beschilderung ein Teil des Eurovelo-Radwegs Nr. 11 vom Nordkap nach Athen. Trotz leichten Nieselregens ließ sich die Strecke sehr gut fahren. Schon bald kamen wir an einem zweiten Campingplatz von Kisköre vorbei. Auch dieser war noch geschlossen. Fischer mit Regenschirm auf dem Theissstausee Der Theiß-See ist ein 127 km2 großer und 27 km langer Stausee. 1973 wurde er als Hochwasserschutz angelegt. In der Zwischenzeit ist der jetzt zweitgrößte See Ungarns, der "Balaton der Tiefebene", mit seinen Inseln ein Eldorado für Angler und Vogelliebhaber geworden. Von der Cyanidverseuchung im Januar 2000 hat sich der Stausee schon nach kurzer Zeit wieder erholt, weil sich Jungfische aus Nebenarmen und Auen wieder im See angesiedelt haben. Auch für Wassersportler und Badegäste bietet der Theiß-See viele Möglichkeiten. Vom Damm hatten wir eine gute Sicht auf den Stausee. Manchmal sahen wir Sandbänke, und überhaupt hinterließ der See eher einen leeren Eindruck. Wir verstanden immer weniger, weshalb unterhalb des Sees so große Gebiete überschwemmt waren. Es gab eine ganze Reihe von Anglern, an den verschiedenen Badestränden war aber noch niemand. Im Hochsommer wäre hier wahrscheinlich mehr los gewesen, und die weiteren Campingplätze hätten auch geöffnet gehabt. Kurz vor Poroszló bogen wir ab, um einzukaufen. Im Ortszentrum gab es neben Geschäften auch ein Touristeninformationsbüro, in dem mehrere Leute aktiv waren. Es war aber noch geschlossen, und alle Computerbildschirme waren ordentlich mit Plastikfolie verhüllt. Wir machten in einem kleinen Park Rast. Während wir uns Kaffeewasser kochten, konnten wir zusehen, wie in der gegenüberliegenden Grundschule ein Lehrer gerade neue Blumenkästen aufhängte. Die Westseite des Theiß-Sees schien sich für die neue Saison oder auch nur für den bevorstehenden 1.Mai am nächsten Tag bereit zu machen. Hauptstraße in Poroszló Am Ortsende von Poroszló fuhren wir auf der Straße Nr. 33 auf die andere Seite des Sees und danach noch über eine Theißbrücke. So kamen wir mit etwas mehr Verkehr in den Ort Tiszafüred, wo wir als erstes links ein geöffnetes Touristeninformationsbüro und mehrere offene Campingplätze sahen. Auf der anderen Straßenseite sahen wir Lidl. Hier gab es wieder Discounter und Supermärkte, die seit Budapest völlig gefehlt hatten. Obwohl es noch Vormittag war, entschlossen wir uns, auf einen Campingplatz zu gehen. Wir entschieden uns für den "Thermal Kemping" direkt bei der Touristeninformation. Er hatte ein angeschlossenes Thermalbad. Obwohl der Eintritt zum Thermalbad für Campinggäste frei war, kostete dieser Platz auch nicht mehr als andere Campingplätze in Ungarn. Nach dem Zeltaufbau gingen wir gleich baden. Im Freien
gab es ein Becken mit klarem Wasser und 26°C sowie ein kleines rundes Heilwasserbecken
mit braunem Wasser und mehr als 30°C. Das Sportschwimmbecken war noch
nicht befüllt. Den größten Anklang fand aber ein
überdachtes Becken mit braunem Heilwasser und einer Temperatur von
Nachmittags gingen wir in den Ort hinein. Es gab aber nichts Interessantes. Nur die vielen Fahnen (ungarische und europäische) an öffentlichen Gebäuden fielen auf. Es waren viel mehr europäische Fahnen zu sehen als in den Ländern, die schon länger in der EU sind. Da am nächsten Tag Feiertag war, und alle Geschäfte geschlossen sein sollten, kauften wir noch ein. Dann ging es noch einmal ins Thermalbad, und so erholten wir uns von den vorherigen Strapazen, vor allem des letzten Tages.
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Bernd Krüger, 2008, 2013
Cactus2000