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Hajdúszoboszló - GyulaFreitag, 2. Mai 2008 / Tag 8
Neben dem Touristenzentrum, in dem wir am Vorabend waren, gab es noch ein richtiges Ortszentrum. Dort fanden wir einen Discounter um einzukaufen. Es herrschte großer Betrieb, alle Einkaufswagen waren vergriffen. Aber in einem Land, in dem üblicherweise die Geschäfte jeden Tag auf haben, musste ein Tag mit geschlossenen Läden auch eine Katastrophe sein. Neben den vielen Touristen, die ihre Einkaufswagen mit Bier und Süßigkeiten vollpackten, schienen die Einheimischen vor allem Zutaten für Unmengen von Kuchen und Sonderangebote in riesigen Mengen zu kaufen. Heute reichte der Regen Das Land war immer noch sehr flach. Ob man in solch einer Gegend Platzangst bekommen kann, wissen wir nicht - Klaustrophobie bekommt man besimmt nicht. Im Gegensatz zum Hortobágy-Nationalpark wurde hier aber intensiv Landwirtschaft betrieben. Wenn man die kleinflächige Landwirtschaft aus Deutschland oder Österreich kennt, sind die großen Felder und Bewässerungsanlagen beeindruckend. Um diese Jahreszeit, Mai und Juni gelten als "Regenmonate", konnten wir uns auch noch nicht vorstellen, dass hier im Sommer alles wahrscheinlich knochentrocken sein würde. Aber die sandigen Böden speichern auch kaum Wasser. Hier sahen wir auch Graurinder mit ihren langen Hörnern, allerdings nicht als große Herden sondern auf umzäunten Weiden. Außerdem schafften wir es endlich, einen der landestypischen Ziehbrunnen zu fotografieren, und es gab viele Störche und Storchennester. In Ortschaften waren an geraden Straßen manchmal vier Nester, die auf den Strommasten gebaut waren, gleichzeitig zu sehen. Aus einem Wald neben der Straße kam sogar ein hundeähnliches, scheues Tier. Es handelte sich um einen Goldschakal. Goldschakale breiten sich vom Süden Ungarns auch immer weiter nach Norden aus. Graurinder mit ihren langen Hörnern Am Nachmittag beobachteten wir dunkle Wolken am Himmel. Pünktlich mit den ersten einsetzenden Regentropfen verlor dann ein Hinterrad Luft, und wir mussten flicken. Einer der wenigen Bäume am Straßenrand bot leider nur unzureichend Schutz gegen den Regen. Als die Reparatur beendet, und das Rad wieder beladen war, hörte der Regen wieder auf. Wir sahen noch einen Regenbogen, während wir auf nassen Straßen zum nächsten Ort Sarkadkeresztúr fuhren. Hinter diesem Ort war die Straße wieder vollkommen trocken. Wahrscheinlich hatte es hier überhaupt nicht geregnet. In dem Ort Sarkad kauften wir noch in einem Supermarkt ein. Als wir anschließend auf einem Platz noch eine Rast machten, sahen wir, wie ein Mann sich an einem Brunnen Wasser in Flaschen abfüllte. Wir füllten auch etwas in die Fahrradflaschen und probierten es. Es war warmes Thermalwasser und schmeckte stark nach Schwefelwasserstoff. In jedem Dorf gab es hier Storchennester. Bei der Weiterfahrt wurden wir zunächst von der Polizei ermahnt, doch auf dem Fahrradweg zu fahren. Dieser Fahrradweg hörte auch nicht am Ortsrand auf, sondern ging noch ein paar Kilometer weiter. Dann benutzten wir wieder die Straße, die eine ausgezeichnete Oberfläche hatte. Schließlich kamen wir nach Gyula. Die Kurstadt an der rumänischen Grenze ist mit ihrem schönen Burgthermalbad, das in dem großen Schlosspark liegt und etwa 20 Becken hat, und der Seebühne vor der Burg, die im Sommer für Unterhaltung sorgt, ein wichtiges Fremdenverkehrszentrum. Wir fuhren auf einen kleinen Campingplatz namens "Mark Camping", der direkt neben der berühmten Burg gelegen war. Zu der Burg gab es einen kleinen Weg über eine Treppe. Auf diesem Campingplatz teilten sich die Stellplätze ältere Deutsche und Rumänen.
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Bernd Krüger, 2008, 2013
Cactus2000