|
||||||||||||
Baja - HarkányDienstag, 6. Mai 2008 / Tag 12
Da wir gelesen hatten, dass auf der Straße Nr. 56, die auf der rechten Donauseite nach Kroatien führt, sehr viel Verkehr sei, blieben wir auf der östlichen Donauseite. Wir fragten in der Touristeninformation nach dem Donauradweg, der auf dem Donaudeich entlang gehen sollte, aber den kannte hier niemand, und nach unseren Informationen sollte der Radweg noch nicht durchgehend geteert sein. Wir trauten aber auch der größeren Straße Nr. 51 nicht, die hier nach Serbien führt. Deshalb machten wir einen kleinen Umweg und fuhren auf einer kleinen Nebenstraße in Richtung Gara nach Süden. Wir sahen ein riesiges Spargelfeld, auf dem geerntet wurde. Die Arbeiter zogen kleine Handwagen hinter sich her, in denen sie den Spargel transportierten. In Vaskút fotographierten wir eine Kirche, die auf einem extra dafür aufgeschütteten Hügel stand. Nach diesem Ort war die Verkehrsdichte deutlich geringer. Donaufähre nach Mohács Am Ortseingang von Gara bogen wir nach Westen in Richtung Csátalja ab. Die meisten Orte in dieser Gegend hatten auch ein deutschsprachiges Ortsschild. In Csátalja sahen wir sogar öffentliche Gebäude wie die Grundschule oder die zahnärztliche Ambulanz mit deutschsprachigen Schildern. Als wir aber in einem Park Leute etwas fragten, konnten diese trotzdem kein Deutsch sprechen. Wir wollten uns über ein Denkmal erkundigen, das offensichtlich an den Vertrag von Trianon im Jahre 1920 erinnerte, in dem das Staatsgebiet von Ungarn stark verkleinert worden war. Am Ortsende von Csátalja kamen wir doch auf die Straße Nr. 51 und fuhren ein kleines Stück bis Nagybaracska in Richtung Baja zurück. Entgegen unserer Erwartung herrschte am späten Vormittag auf der Straße nach Serbien kaum Verkehr. Dann bogen wir wieder auf eine kleinere Straße in Richtung Mohács ab. Kastanienallee Als wir zur Donaufähre nach Mohács kamen, war diese gerade auf unserer Flussseite angekommen. Autos fuhren herunter und gleich darauf fuhren andere hinauf. Es war eine große Fähre, auf der mehrere Lastwagen und etwa zwanzig Autos Platz fanden. Eigentlich hätten wir uns die Karten für die Überfahrt vorher an einem Kiosk kaufen sollen. Da dafür keine Zeit mehr war, wurden wir ohne Fahrkarten auf die Fähre gewunken. So kamen wir nach Mohács, wo wir Ausschilderungen für einen Fahrradweg sahen, denen wir folgten. Wir fuhren zunächst auf dem Donaudamm nach Süden bis die Asphaltierung aufhörte. Über Kölked kamen wir zur Straße Nr. 56 in Richtung Kroatien. Wir waren immer noch auf dem Fahrradweg, der jetzt in Richtung Villány und Siklos ausgeschildert war, und mussten ein kleines Stück der Hauptstraße folgen. Hierzu war an dieser Stelle mit mehreren Schildern das Fahrradfahrverbot aufgehoben worden. Nach wenigen hundert Metern bogen wir nach rechts ab und fuhren weiter nach Westen. Auf der Hauptstraße hatten uns drei Autos überholt. Der Verkehr war also auch nicht so schlimm wie befürchtet. Kellergasse in Villány Bei dem Radwanderweg handelte es sich um den "Drei-Flüsse-Radweg" (Mur-Drau-Donau), der von Mohács an der Donau ins Tal der Drau und dort zunächst in Ungarn und dann in Kroatien bis zur Mur führt. Die Straße war zunächst eine Kastanienallee. Hier war auch die "Mohácser historische Gedenkstätte" (Mohácsi Történelmi Emlékhely). Sie befindet sich auf dem Schlachtfeld, auf dem 1526 König Ludwig II. von den Türken geschlagen wurde. Danach herrschten die Türken 150 Jahre lang über Ungarn. Nachdem wir viele Tage in einer vollkommen flachen Landschaft unterwegs gewesen waren, waren die ersten Steigungen vor dem Ort Majs ungewohnt. Die Bergaufstrecken waren zwar nur kurz, aber immerhin hatten sie Steigungen von 5 bis 7 %, und es gab mehrere davon. Zwischendurch ging es ähnlich bergab. In Lippó verpassten wir es wahrscheinlich am Ortseingang auf eine kürzere Strecke nach Villány abzubiegen. So fuhren wir entsprechend der Ausschilderung für den Fahrradweg über Kislippó und Magyarbóly weiter. Dabei mussten wir uns zwischendurch in einer Bushaltestelle unterstellen, weil es kurz heftig regnete. Skulpturenpark bei Villány Schon aus der Ferne hatten wir den kegelförmigen Berg Nagyharsány-hegy als bedeutenste Erhebung dieser Gegend gesehen. Hinter dem Weinort Villány, bekannt für seine Rotweine, fuhren wir jetzt über den Hang dieses Berges. Hier ist eine der Sehenswürdigkeiten dieser Gegend, ein Skulpturenpark in einem stillgelegten Steinbruch zu besichtigen (Eintritt 200 HUF). Wir waren hier auf der direkten Straße von Villány nach Siklós, denn den Fahrradweg hatten wir in Villány verloren. Er führte auf einem Umweg an der Nordseite um den Berg herum. Auf dieser Straße herrschte wieder etwas mehr Verkehr, In Siklós fuhren wir in den Ort hinein. Dort gab es unter anderem eine Moschee und ein Schloss. Außerdem erledigten wir noch unsere abendlichen Einkäufe. Etwas außerhalb war noch ein großer Tesco, der aber nur bis 22:00 Uhr geöffnet hatte. Als nächstes kamen wir nach Harkány, einem weiteren Thermalbadeort, der bekannt ist für sein schwefelhaltiges Wasser. Hier gingen wir auf den Campingplatz, denn es wurde schon dunkel. Moschee in Siklós Der Campingplatz war eine recht weitläufige Anlage und zu dieser Jahreszeit noch recht leer. Daher wurden als Duschen und Toiletten die sanitären Einrichtungen eines Gebäudes mit Vierbettzimmern benutzt. Die Weitläufigkeit und Leere verleitete natürlich einige Hundebesitzer dazu, ihre Tiere frei laufen zu lassen. Bei volleren Campingplätzen ist die Versuchung dazu sicherlich geringer. Der Preis für den Campingplatz lag in dem von uns festgestellten üblichen Rahmen. Hier waren es für Personen und Zelte jeweils 850 HUF. Hinzu kam aber wie fast überall noch eine Kurtaxe, die je nach Freizeitangebot im Ort höher oder niedriger ausfiel. In Harkány lag die Kurtaxe mit 330 HUF/Person im oberen Bereich. Zusammengenommen kostete die Übernachtung also 3210 HUF oder umgerechnet etwa 12.80 €. Was hätten wir besser machen können
|
| |||||||||||
Nach oben |
Bernd Krüger, 2008, 2013
Cactus2000