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Öttömös - BajaMontag, 5. Mai 2008 / Tag 11
Südlich der Straße Nr. 55 (Szeget - Baja), kurz vor der Grenze zu Serbien, war die Bebauung wesentlich geringer, so dass wir heute morgen noch viele geeignete Stellen zum Zelten sahen. Dafür war die Qualität der Straßenoberfläche vor allem an den Seiten so schlecht, dass wir nur auf einem schmalen Streifen in der Straßenmitte gut fahren konnten. Zum Glück war wenig Verkehr. Im Ort Kelebia waren noch fast alle Strommasten mit
ungarischen und europäischen Fahnen geschmückt.
Es gab aber wenig Bushaltestellen. Es hatte wohl niemand eine überdachte Haltestelle an jedem einsamen Haus beantragt, wie an der Straße, an der uns am Vortag der Regen überrascht hatte. Nach insgesamt 30 km fanden wir schließlich eine geeignete Haltestelle, in der wir windgeschützt Kaffeewasser kochen konnten. Heute morgen im Wald hatten wir es wegen der Feuergefahr nicht gewagt. Dreisprachige Ortsschilder im Grenznähe zu Serbien Die meisten Orte hatten jetzt Ortsschilder in drei Sprachen. Neben ungarisch und serbisch gab es auch ein deutschsprachiges Schild. Der Ort Bácsalmás hieß so zum Beispiel auch "Almasch". Dieses Dorf hatte nicht nur einen Discounter, sondern auch mit Verbundsteinen gepflasterte neue Radwege. Dass sich glatter Asphalt besser befahren lässt als Pflasterungen, schien niemand bedacht zu haben. Neben deutschen Aufschriften wie Schule, Feuerwehr oder Bezeichnungen von Handwerksbetrieben gab es auch Häuser, die vom Stil her gut in ein deutsches Dorf gepasst hätten. Südlich von uns in Serbien schien ein kräftiges Gewitter zu toben. Auch wir mussten uns an diesem Tag wegen Regens kurz unterstellen. Ein Baum reichte dazu aber aus, denn der Regen war nicht stark. Es gab wieder viele Rapsfelder, aber hier im Süden Ungarns waren diese schon fast verblüht. Bevor es "steil bergab" zur Donau ging, kamen wir noch an einem riesigen landwirtschaftlichen Betrieb vorbei. So kamen wir wieder zur Donau und unserem Tagesziel, der Stadt Baja. Den Campingplatz auf der Petőfi-Insel, den unser Reiseführer empfohlen hatte, fanden wir nicht. Wir fragten zwei ältere Herren vor einem Kanuklub. Ein neuer Besitzer hatte den Platz wohl geschlossen, um zu renovieren. Sie boten uns ein billiges Privatquartier an. Letztendlich kamen wir dann zur Jugendherberge (auch auf der Petőfi-Insel), wo wir hinter dem Gebäude das Zelt aufbauen konnten. Allerdins waren für diese Saison die Waschanlagen außen noch nicht geöffnet. Daher mussten wir die Sanitäreinrichtungen innen benutzen, was lange Wege und nach zehn Uhr verschlossene Türen bedeutete. Während des Sommers wurde das Gelände von der Jugendherberge als Zeltplatz betrieben, aber es war für jeden zugänglich. Am nächsten Morgen liefen etliche Jogger an unserem Zelt vorbei. Hauptplatz in Baja Am späten Nachmittag gingen wir noch zu Fuß in die Stadt. Interessant war der kopfsteingepflasterte Hauptplatz, der auf einer Seite in Richtung Donau (bzw, Petőfi-Insel) offen war. Es gab auch eine Art Fußgängerzone. Durch ein großes Wohngebiet, das vor allem aus kleinen Häusern bestand, kamen wir zu einem sehr großen Tesco, der 24 Stunden am Tag geöffnet war. Nur an gesetzlichen Feiertagen hatte er ganztägig geschlossen. Eigentlich wollten wir hier auch Kartuschen für unseren Campingkocher kaufen, wir fanden auch neue Gaskocher (no name), Kartuschen gab es aber nicht, weder für die dort verkauften noch für unseren Kocher. Zurück zum Zelt wählten wir einen Weg entlang des Donaudeiches. Baja soll der nördlichste Donauhafen sein, den noch große Seeschiffe ansteuern können. Wir sahen auch eine Entladestelle für Schiffe, aber kein einziges Schiff. Zu jeder vollen Stunde konnten wir auf der Petőfi-Insel von der Stadt herüber ein lautes Glockenspiel mit elektronischem Klang hören. Um neun Uhr gab es dann stattdessen Trompetenmusik, um die Nacht einzuleiten. Dann herrschte Ruhe bis sieben Uhr, als wieder das erste Glockenspiel ertönte. Was hätten wir besser machen können
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Bernd Krüger, 2008, 2013
Cactus2000